Man braucht nur, natürlich rein zufällig, über den Panorama-Teil einer beliebigen Tageszeitung zu stolpern (was nicht besonders schwer fällt, denn schließlich dürfte das inzwischen in nahezu allen deutschen Tageszeitungen der umfangreichste Teil sein) und schon liest man in regelmäßigen Abständen:
„Magermodel hungert sich zu Tode“
„Magermodel auf Laufsteg zusammengebrochen“
oder
„Magermodel fällt durch Gullideckel“
.
Dramatisch.
Foto: Reza Vaziri (CC-by-nc-2.0) |
Ganz im Gegenteil zur Uniwelt. Keine Angst, Deutschlands Studentinnen und Studenten sind nicht zu dünn – höchstens der Wissenstand in ihren Hirnen nach sechs angeblich berufsqualifizierenden Semestern. Stattdessen macht sich dort eine ganz andere Art der Kotz-Fress-Sucht breit: Die Bachelor-Bulimie.
Jedes Jahr zur Prüfungszeit ist es das Gleiche: Unzählige Studenten fressen wenige Tage vor der Klausur – sofern sie nicht noch drei Referate und vier Essays vorzubereiten haben – Unmengen von Lernstoff in sich hinein. Nur um diesen wenig später wieder wohl strukturiert auszukotzen. Auf nimmer Wiedersehn versteht sich.
Zur Belohnung gibt es ein paar knackige ECTS-Punkte – und auf geht’s in die nächste Runde!
Wissen, was war das noch mal?
Wird aber ohnehin überschätzt.
Man kann auch ohne BWL-Kenntnisse eine Firma in den Ruin treiben – oder ohne Englischkenntnisse Außenminister werden.
Bologna hat auch seine guten Seiten.
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