Ich gebe es ja zu: die Bezeichnung „Bachelor“ für einen ersten „berufsqualifizierenden“ Abschluss ist nun wirklich ein alter Hut und nicht erst mit Bologna in die Welt gekommen. In den USA erhalten die Studenten schon seit eh und je diesen akademischen Grad.
Nie hat die Bezeichnung „Bachelor“ allerdings besser gepasst als in der europäischen Hochschullandschaft nach Bologna. „Bachelor“ heißt übersetzt nämlich nichts anderes als „Junggeselle“. Gäbe es den „Bakkelarus“ nicht schon seit dem Mittelalter, die Etymologie wäre schnell geklärt:
Zeit für soziale Kontakte? Is‘ nich. Von engeren Beziehungen wollen wir erst gar nicht sprechen.
Einsame Studenten, die sechs Semester schuften, nur um sich dann auch offiziell „Junggeselle“ nennen zu dürfen – eine echte Marktlücke, auf welche das Internet natürlich längst aufmerksam geworden ist. Partnerbörsen „für Akademiker und Singles mit Niveau“ schießen aus der Erde wie auf der anderen Rheinseite der Spargel. Für ein paar lausige hundert Euro ist man dabei und wie man sich besieht, kann man sich vor „realen“ Angeboten nicht mehr retten. Bräuchte der Student nur noch Zeit, um auch PRIVAT im Internet surfen zu können. Und den ein oder anderen locker sitzenden Cent. Beides haben gerade Studenten ja bekanntlich reichlich.
Bernie, Byzantinistik-Bachelor im dritten Fachsemester schwört allerdings auf eine ganz neue Methode, um bei den Frauen zu landen – und nein, damit meine ich nicht seine Mutter, bei der ist er nämlich schon mit 34 ausgezogen.
Sein Geheimtipp: Bachelor-Speed-Dating, nagelneu und garantiert erfolgreich. Kennen Sie noch nicht?
Gibt es aber eine Abfuhr – auch nicht schlimm.
Das ist schließlich die beste Abhärtung für die spätere Jobsuche mit Bachelorabschluss.
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