Mittwoch, 8. Dezember 2010

Unbezahlbar?

Das Versprechen „Bildung für alle“ ist spätestens seit der Einführung von Studiengebühren eine äußerst fragwürdige Sache. Wer nun aber denkt, wenn er einmal pro Semester ein paar hundert Euro abdrückt, kommt er erfolgreich durchs Studium, irrt gewaltig.

Eine große internationale Kreditkartenorganisation lehrt uns schließlich in ihren Werbespots, dass man eigentlich alles kaufen kann. Außer ein paar unbedeutenden Dingen wie Freunde, Liebe oder Familie. Die sind angeblich unbezahlbar. Selbst das gilt es aber zu bezweifeln. Fragen Sie mal den ein oder anderen Thailand-Urlauber.

Fest steht jedenfalls, dass es diese Werbespots in allen möglichen Facetten gibt: Job, Party, Fußball. Warum eigentlich noch nicht speziell auf Studenten zugeschnitten? Weil Studenten kein Geld haben? Quatsch. Denn Geld scheint gerade für ein erfolgreiches Studium eine immer größere Rolle zu spielen. Könnte man zumindest meinen.

Der Spot würde sich dann wohl in etwa so anhören (Natürlich müsste das Ganze noch mit dem passenden Schöne-Heile-Welt-Gedudel unterlegt werden):

Verwaltungsgebühren: 100 Euro

Studiengebühren: 500 Euro

Diese Folge zum Nachhören 
gibt es auf www.radioaktiv.org
Den Dozenten vor der Klausurenphase  ins Ferienhaus auf Sylt einladen: 1.000

Großzügige Spende an Universitätsbibliothek: 3.000 Euro

Prozesskosten für richterliche NC-Umgehung: 10.000 Euro 

Dumm wie Stroh und trotzdem einen Doktortitel: 30.000 Złoty.

Angeblich gibt es Dinge, die kann man nicht kaufen…für alles andere gibt es Mami und Papi. Und ihre Kreditkarte.

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