Mittwoch, 8. Februar 2012

Kälte

Immer noch kalt, ne?

Foto: LadyDragonflyCC (CC-by-2.0)
Wie? Zu kalt? Ach kommen Sie.
Ja, zugegeben, es ist schon….sehr kalt. Aber es gibt doch so viele Vorteile, wenn es draußen so kalt ist. Gehen Sie mal bei diesen Minusgraden shoppen! Leere Geschäfte, keine Schlangen vor den Kassen. Und für eine leere Umkleidekabine bei H&M nimmt man doch gerne mal ein abgefrorenes Ohr in Kauf. Oder eine abgefallene Zehe.
Kauft man halt ‘ne Sockengröße kleiner. Und spart  so vielleicht noch was!

Auch sonst ist’s in der Stadt super. Im Schalterraum der Bank kommt man mit netten Pennern ins Gespräch, die es sich dort gemütlich gemacht haben. Überall kriegt man sofort was zu essen, weil sonst niemand da ist. Und selbst bei McDonald’s hören sie doch tatsächlich ab minus zehn Grad auf, die obligatorischen 15 bis 20 Eiswürfel ins Getränk  zu machen.
Selbst ausprobiert! Was will man mehr?

Die Ausfallquote auf dem Weg zum Bahnhof beziehungsweise über den Bahnsteig zum Zug soll sogar so hoch sein, dass sogar in den Rush-Hour-Zügen der Deutschen Bahn jeder einen Sitzplatz bekommt.
Das hab ich jetzt nicht persönlich ausprobiert.
Die ganzen erfrorenen Reisenden in der Schalterhalle haben mich dann doch abgeschreckt. So in rennender Pose festgefroren, das Rollköfferchen noch fest im Griff stehen die da – wie irgendwelche Eisskulpturen von einem trendigen Künstler in einem Schweizer Nobel-Skiort. Und auf den blauen Lippen steht der erfrorene Schrei: „Dreht doch verdammt noch mal jemand die Heizung auf!“

Diese Folge zum Nachhören 
gibt es auf www.radioaktiv.org
Und auch was die überfüllten Hörsäle betrifft ist dieses Wetter doch ein Segen. Denn Bus bin ich gefahren. Der hält vor meiner Haustür. Zur Uni – fast leer! Und erst an der Uni. Luxus! Endlich die kleinen Lerngruppen die alle fordern! Ok, alle in dicken Wintermänteln und mit Handschuhen und Mütze, keiner hört was oder kann gar irgendwie gestikulieren, weil Ohren und Gliedmaßen erst langsam wieder auftauen – aber kleine Gruppen.

Da lohnt es sich doch wirklich, sich durch Eis und Schnee an die Uni zu kämpfen, während alle anderen aus Angst vor Erfrierungen zuhause bleiben.

Ohren und Zehen werden schließlich im Uni-Alltag maßlos überbewertet.

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