Mittwoch, 7. März 2012

Man

Man ist kein wirklich schönes Wort.
Man ist irgendwie unpersönlich und nicht wirklich klar.
Wer oder was ist dieses man eigentlich? Eine Frau? Ein Mann? Man kann es nicht wirklich sagen.

Und genau deshalb lernt eigentlich jeder, der irgendwie mit Sprache zu tun hat oder in der Öffentlichkeit redet, dass sie oder er das Wörtchen man am besten aus seinem Sprachgebrauch streicht.
Außer Politiker.

Die benutzen das man nämlich ganz gerne, eben weil es so schön unpersönlich ist, dieses man. Und man damit eigene Fehler so schön kaschieren kann… man…

Man habe sich beim Umbau der Studiengänge viel zu lange auf formale Aspekte konzentriert und versäumt, die entscheidende Frage nach der Bedeutung von Wissenchaft für die Hochchule zu stellen. Das hat Bundesbildungsministerin Schavan nun in einem Interview zugegeben. Man hat versäumt…Wer ist denn dieses man? Doch sie? Also nicht Sie sondern sie. Also Schavan selbst?
Ja, ich geb’s zu, das ist jetzt grammatikalisch spitzfindig.

Es sei übrigens auch psychologisch verheerend, sagt die Ministerin weiter, wenn man die Botschaft vermittelte, universitäre Spitzenforschung seinur noch an wenigen Standorten möglich. Ja, wenn man das macht, ist das verheerend. Gut, dass Frau Schavan das nicht macht.
Ach, tut sie ja doch.

Und auch, wenn man die weiteren Kernaussagen des Interviews zusammenfasst, kommt man zu dem Ergebnis, dass man Humbodt oder zumindest seinen Grundgedanken von Bildung durch Wissenschaft nicht umgebracht hat…ne, das war ja, Sie werden es langsam ahnen, auch sie. Also Frau Schavan.

Diese Folge zum Nachhören 
gibt es auf www.radioaktiv.org
Man bemüht sich natürlich auch darum, das Bildungssystem weiter zu verbessern. Wie schön, dass es wenigstens einer macht. Wenn schon nicht die Ministerin selbst. Wer oder was auch immer dieser man nun eigentlich ist.

Es ist aber auch einfach ein tolles Wort. Manmanmanmanman…!
 

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