Mittwoch, 9. März 2011

Bond. James Bond.

James-Bond-Filme sind Kult. Aus vielen verschiedenen Gründen: Wegen der coolen Autos, der Musik, der Bond-Girls – und natürlich auch wegen der Bösewichte. Wobei die sich ja eigentlich in jedem Film so dämlich anstellen, dass man schon befürchten muss, sie hätten in „Criminal Evilness“ nur einen Bachelorabschluss.

Ich meine, hallo, in jedem Film gerät James Bond mindestens einmal in die Klauen des Fieslings. Und der will ihn natürlich um die Ecke bringen. Aber wie? Mit einem elend langsamen Laser, einer Horde Krokodile oder mit einer Kreissäge, deren Förderband eine halbe Stunde braucht. Umständlich bis zum letzten. Dabei könnte es so einfach sein: Kugel in den Kopf – Sache erledigt. Das kann jeder Trottel. Ok, die aktuelle Offensive des FC Bayern würde ich nicht ranlassen, da ist nicht sicher, ob die treffen würde. Aber sonst wirklich jeder.

Aber nein, das Ergebnis ist immer das gleiche: James Bond kommt irgendwie frei und rettet die Welt. Dank der Umständlichkeit unseres Undergraduate-Bösewichts.

Genau genommen spiegeln aber auch die Bösewichte nur die Gesellschaft wieder: Wer Bestimmungen zur Krümmung von Gurken hat und einen Waldarbeiterschein braucht, um eine Wacholderhecke auf seinem eigenen Grundstück umzuhauen, der greift dann auch schon mal zum Laser. Umständlich.

Ich fühlte mich letztens sogar in einer Vorlesung wie in einem Bond-Film. Und das nicht etwa, weil die Dozentin ausgesehen hätte wie Halle Berry – nein, eher wegen der besagten Umständlichkeit. Letztlich läuft doch in so einer Vorlesung alles darauf raus, dass ich mir für die Klausur eine bestimmte Menge Blödsinn auswendig in den Kopf hauen muss. Warum gibt es dann Anwesenheitslisten, Berge von nicht benötigter Literatur und Folien, die für die Vorlesung irrelevant sind? Umständlich. Am Ende geht es eh nur ums auswendig Gelernte. Und ich bin zwei Tage danach wieder so dumm als wie zu vor.

Diese Folge zum Nachhören 
gibt es auf www.radioaktiv.org
Vielleicht reicht’s ja trotzdem noch zum Oberschurken. Vielleicht gibt es heute sogar im undurchdringlichen Bachelor-Studiengangs-Bezeichnungs-Dschungel irgendwo einen B.A. in „James Bonding“…

Denn mal ehrlich: So als Geheimagent ist doch viel toller. Der bekommt nämlich am Ende keine Kugel aufgrund seiner eigenen Umständlichkeit sondern wirklich ein Bond-Girl. Und das sogar ohne Auswendiglernen.

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