Mittwoch, 4. April 2012

Kryptographie

!gueZ selieg nie tsi nehcukesäK

Foto: LittleJoe (CC-by-3.0)
Zugegeben, man muss nicht immer und überall nach versteckten Botschaften und Verschwörungen suchen. Manchmal heißt „Wir bieten zwei Tutorien mehr an, damit die Kurse nicht überlaufen sind“ ganz einfach genau das. Und es macht wenig Sinn, zu suchen, welche Veranstaltung stattdessen aus dem Angebot gestrichen oder welcher Hausmeister dafür entlassen wurde. Und ob die Mensa um das Geld wieder reinzuholen auf Analogkäse umgestiegen ist. Zumindest das hat sie eh schon längst getan.

Aber nun lernt man – wenn dann die Zeit dafür reicht – im Studium ja auch, zwischen den Zeilen zu lesen. Wenn man dabei die Entschlüsselung der wichtigsten Codes der Bologna-Sprache im Hinterkopf hat, umso besser.

„Wir tun alles was wir können, um die Situation für Studenten zu verbessern.“
„Wir tun, was wir können“ heißt in dem Fall: „Wir können doch nichts, was sollen wir also tun? Studenten? Törö! Oder: Leck mich am Allerwertesten…“

„Im Bachelorstudium lernen sie genauso viel wie in den alten Studiengängen – nur komprimierter.“
Heißt im Prinzip nichts anderes als „Wenn ich das oft genug wiederhole, glaubt’s mir irgendwann vielleicht sogar einer. Vielleicht verstehen Sie das ja auch gar nicht – und müssen erst einen Diplomer fragen, was ich meine. Finden Sie sich damit ab.“

Und natürlich einer meiner Lieblingssätze: „Der Bachelor ist ein praxisbezogener Studiengang.“ 
„Bei uns lernen Sie was fürs Leben: In der Arbeitsamtsschlange zu stehen ohne einzuschlafen, einen Termin beim Psychiater machen – und beim Institut für Sport kann man jetzt bald ganz praktisch den Taxischein in Wochenendkursen machen!“

Diese Folge zum Nachhören 
gibt es auf www.radioaktiv.org

Merken Sie sich diese Sätze und vor allem ihre Entschlüsselung, sie werden Sie brauchen. Manchmal ist das Leben offenbar doch ein großes Rätsel. Gerade im Studium.

!nehcukesäK kcütS nie trofos tztej lliw hcI


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen